Führung 1: Sihl – Wie lebten geflüchtete Jüd*innen in Zürich?
Schweizerische Flüchtlingspolitik 1933-1945: Viele «ausgestossene» Jüdinnen und Juden versuchten während der Naziherrschaft in Deutschland, in die Schweiz zu fliehen, so auch nach Zürich. Auf unserem Rundgang begegnen wir einigen dieser Flüchtlinge und erzählen vom Alltag bekannter und unbekannter EmigrantInnen. Auch die Haltung der Bevölkerung und die schweizerische Flüchtlingspolitik gegenüber Jüdinnen und Juden – ohne die diese Geschichten nicht verstanden werden können – sind Thema des Rundgangs.
Beginn: Hauptbahnhof, Gruppentreffpunkt in der Haupthalle
Ende: circa 15.30, Bürkliplatz
Führung 2: Limmat – Wie haben Frauen die Kunst revolutioniert?
Wie Frauen den Stadtraum eroberten und die Kunst revolutionierten: «Ist Sie da?» In diesem Rundgang nehmen wir Sie mit entlang der Limmat in den Kreis 5. Erfahren Sie, wie Dada und nachfolgende künstlerische und feministische Bewegungen in den letzten 100 Jahren gesellschaftliche Teilhabe forderten und den öffentlichen Raum als geschlechterpolitisches Terrain einnahmen. Ob in Einzelleistungen, individuellen Pioniertaten oder Gruppen-Engagements, ob in Reformen der Kunstausbildung, Performance und Tanz, ob im Punk und Aktivismus: Sie war in Zürich da! Da und da!
Beginn: Hauptbahnhof, Gruppentreffpunkt in der Haupthalle
Ende: circa 15.30, Neugasse 29
Führung 3: Chratzquartier – Wer durfte wofür den öffentlichen Raum nutzen?
Ein Rundgang durch das ehemalige Chratz-Quartier: Was hat der Alltag von Frauen mit Stadtentwicklung zu tun und was kann uns die gebaute Stadt über das Leben und Wirken von Frauen erzählen? Solchen Fragen gehen wir auf dem Rundgang durch das ehemalige Chratzquartier links der Limmat nach. Wir zeigen, wie Ende des 19. Jahrhunderts öffentliche Waschplätze dem Verkehr Platz machen mussten und wie die Frauen zur Frauenbadi und der ersten öffentlichen Frauentoilette am Bürkliplatz kamen. Wir machen Halt bei einem ehemaligen Bordell sowie bei einer Gerichtsinstanz, die ledige Mütter zu Gefängnisstrafen verurteilte. Beim Hotel Baur au Lac schliesslich erzählen wir die Geschichte einer Frau, die am grossen Zaster der Stadt teilhaben wollte und dafür die Zürcher Gesellschaft an der Nase herumführte.
Beginn: Hauptbahnhof, Gruppentreffpunkt in der Haupthalle
Ende: circa 15.30, Hechtplatz
Führung 4: Uniquartier – Wie veränderten lesbische Frauen Zürich?
Ein Rundgang zur Geschichte lesbischer Frauen in Zürich: Ende des 19. Jahrhunderts verteidigte die erste Historikerin der Schweiz, Meta von Salis, vehement die «keusche Blume der Freundschaft». Lust und Leidenschaft hatten in einer Freundschaft zwischen Frauen nichts zu suchen. Fast hundert Jahre später ging die Homosexuelle Frauengruppe Zürich mit dem Slogan «Frauenliebe ist unsere Stärke» auf die Strasse und verkündete «Alle Frauen sind Lesbierinnen, ausser jene, die es noch nicht wissen». Ihnen begegnen wir auf unserem Rundgang ebenso wie den Gründerinnen des ersten Lesbenclubs der Schweiz, Anna Vock und Laura Thoma, oder ihren ungleich berühmteren Zeitgenossinnen Annemarie Schwarzenbach und Erika Mann.
Beginn: Hauptbahnhof, Gruppentreffpunkt in der Haupthalle
Ende: circa 15.30, Limmatufer, gegenüber Odeon